Wandelbare Bauten, Untergründiges und Abgründiges im Stadtgarten, Führungen im Adaptiven Hochhaus, Biomasse für den Bausektor sowie nachhaltige Materialien für die Gebäude der Zukunft: Mit verschiedenen Veranstaltungen leistet die Universität Stuttgart einen Beitrag zum IBA’27-Festival, das am 23. Juni 2023 beginnt.
2027 ist das Ausstellungsjahr der Internationalen Bauausstellung (IBA’27) in der StadtRegion Stuttgart. Auf dem Weg dorthin findet vom 23. Juni bis 23. Juli 2023 das erste IBA’27-Festival statt, das Einblicke in Themen und Projekte der IBA gibt. Auch die Universität Stuttgart beteiligt sich und präsentiert ihre Forschung auf folgenden Veranstaltungen:
GroundBreaking Stadtgarten
Wann: 23. Juni bis 19. Juli 2023
Wo: Stuttgarter Stadtgarten, innerstädtische Parkanlage zwischen Universitätsbibliothek, K1, Kriegsberg- und Schellingstraße
Der Stuttgarter Stadtgarten ist trotz seiner zentralen Lage eine wenig beachtete Grünanlage. Für das IBA’27-Festival haben Architekturstudierende der Universität Stuttgart dort vom 23. Juni bis 19. Juli ein Festival im Festival organisiert: „GroundBreaking Stadtgarten“. Die Studierenden haben wandelbare Bauten und Ereignisse entwickelt und thematisieren damit die untergründigen und abgründigen Seiten des Parks in unmittelbarer Nachbarschaft ihrer Universität. Die Projekte beschäftigen sich aus unterschiedlichen Perspektiven mit der sozial und ökologisch nachhaltigen Gestaltung von Räumen: So werden ungewöhnliche Medien und Materialien wie Licht, Luft, Klang, Wasser und Erdaushaushub eingesetzt.
GroundBreaking Stadtgarten – Eröffnungsveranstaltung
Wann: Freitag, 23. Juni 2023, 14 bis 22 Uhr
Gleich am Eröffnungstag, Freitag, 23. Juni 2023, präsentieren die Studierenden der Fakultät Architektur und Stadtplanung ab 14 Uhr ihre Projekte in der innerstädtischen Parkanlage. Es geht dabei um die große Kolonialausstellung mit Völkerschau, die dort 1928 zu sehen war; um die Tiefgarage des Katharinenhospitals, deren Fluchtwege in Falltüren mitten auf den Rasenflächen enden; um öffentliche Infrastrukturen und den Umgang mit Wasser in der Stadt; um gefühlte Sicherheit und Overpolicing in Stuttgart; um Abrisse im Kontext der IBA’27 und vieles mehr.
Um 18 Uhr laden die Projektpartner*innen an der Brunnenanlage vor der Universitätsbibliothek alle Gäste der IBA’27 zu einem geführten Rundgang entlang der unterschiedlichen Projekte in und um den Stadtgarten ein, der um 19 Uhr im Foyer der Universitätsbibliothek mit der Eröffnung des Beitrags „Neben dem Kakaofeld“ zur Kolonialgeschichte des Stadtgartens endet. Bis 22 Uhr gibt es Getränke, Musik und Gelegenheit für Gespräche über Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft des Stadtgartens.
GroundBreaking Stadtgarten – Weitere Veranstaltungen
- Mittwochs-Veranstaltungen zu Erinnerungskultur, Öffentlichen Infrastrukturen, Autogerechter Stadt sowie eine Abschlussveranstaltung (Closing/Ausblick) am 28. Juni, 5., 12. und 19. Juli 2023, je 16 bis 22 Uhr
- Einweihungs- und Eröffnungsfeier des Pavillons „Demokratische Konstruktionen“ am 3. Juli 2023 um 18 Uhr
- Performance „No Exit on the Fountain“ am Samstag, 15. Juli 2023, um 19 und 21 Uhr an der Brunnenanlage vor der Universitätsbibliothek
- und noch mehr: Eine Übersicht aller Veranstaltungen und Veranstaltungsorte finden Sie im „GroundBreaking Stadtgarten“-Festival-Programm.
Hochhaus mit Muskeln: Adaptive Hüllen und Strukturen für die gebaute Umwelt von morgen
Wann: 27. und 29. Juni, 4., 6., 11., 13., 18. und 20. Juli 2023, je 16 bis 17 Uhr
Wo: Demonstrator-Hochhaus (D1244), Campus Vaihingen, Pfaffenwaldring 14, 70569 Stuttgart
Der interdisziplinäre Sonderforschungsbereich SFB 1244 „Adaptive Hüllen und Strukturen für die gebaute Umwelt von morgen“ der Universität Stuttgart zielt darauf ab, Energie-, Material- und Emissionsbilanz von Tragwerk und Fassade während des gesamten Lebenszyklus eines Gebäudes durch adaptive Systeme zu optimieren. Auf dem IBA’27-Festival führen Wissenschaftler*innen Interessierte an acht Terminen durch eine Ausstellung im Demonstrator-Hochhaus D1244, dem ersten adaptiven Hochhaus der Welt und IBA’27-Projekt, und präsentieren ihre neuesten Forschungsergebnisse.
Die Ausstellung bespielt mindestens acht der zwölf Ebenen des D1244, eingeteilt in die Themenschwerpunkte „Visionen adaptiver Architektur“, die interaktiv erlebbar werden, sowie „Adaptive Komponenten für das Bauwesen“ mit innovativen Entwicklungen von neuen Bauelementen.
Biomasse als nachhaltiger Rohstoff für den Bausektor
Wann: Mittwoch, 28. Juni 2023, 9 Uhr
Wo: Fraunhofer IGB, Campus Vaihingen, Nobelstraße 12, 70569 Stuttgart
Veranstaltungssprache: Englisch
Anmeldung über Dr. Ludger Eltrop erforderlich
Chancen für die Bioökonomie in der Nutzung biologischer Materialien und Prinzipien in der Bauwirtschaft werden in der internationalen Konferenz diskutiert, die das Institut für Energiewirtschaft und Rationelle Energianwendung (IER) der Universität Stuttgart am 28. Juni im Rahmen des IBA’27-Festivals veranstaltet.
Forschende der Universität Stuttgart haben im BMBF-Projekt BioUrbEcon („Bioökonomie in einer Urbanen Wirtschaft“) mit Partnern aus Australien und Neuseeland Entwicklungs- und Nutzungspotenziale von Biomasse für die Konstruktion in der Bauwirtschaft und andere industrielle Anwendungen erarbeitet und ausgetauscht. Diese internationale Zusammenarbeit verbindet bautechnische, systemanalytische und ökonomische Expertise und soll in der Veranstaltung in Stuttgart im Kontext mit den Projekten der IBA’27 eingeordnet und fortgesetzt werden.
Die Initiative baut auf der langen Tradition an der Universität Stuttgart im Bereich „Leichtbau“ und der Landesstrategie zu einer nachhaltigen Bioökonomie auf. Hierbei erhält die Bauwirtschaft im Zusammenhang mit der Gesamtökonomie eine besondere Aufmerksamkeit.
Nachhaltige Materialien für die Gebäude der Zukunft
Wann: Donnerstag, 13. und 20. Juli 2023
Wo: Materialprüfungsanstalt der Universität Stuttgart, Campus Vaihingen, Pfaffenwaldring 2b, 70569 Stuttgart
Anmeldung (13. Juli 2023) erforderlich
Anmeldung (20. Juli 2023) erforderlich
Die Entwicklung von nachhaltigen Baumaterialien (etwa Isolierstoffe aus Pilzmycel, Ziegel aus Recyclingmaterial, Biobeton- und Gradientenbetonbauteile) für Gebäudehülle und -struktur ist Ziel von zwei EU-Projekten, an denen die Universität Stuttgart beteiligt ist: „Exploit4InnoMat – An Open Innovation Ecosystem for exploitation of materials for building envelopes towards zero energy buildings“ und „EASI ZERo – Envelope mAterial System with low Impact for Zero Energy buildings and Renovation“. Ob sich nachhaltige Materialien für die Verwendung in realen Bauteilen eignen, wird etwa anhand von Wärmeleitfähigkeit, Brandverhalten, Festigkeit und Schadstofffreiheit an der Materialprüfungsanstalt (MPA) der Universität Stuttgart untersucht.
Auf zwei Führungen während des IBA’27-Festivals lernen Interessierte die Labore und Prüfmöglichkeiten der MPA sowie das Labor für die automatisierte Fertigung der Gradientenbetonbauteile des Instituts für Leichtbau Entwerfen und Konstruieren (ILEK) kennen.
Medienkontakt
Lydia Lehmann
Stellvertretende Leiterin Hochschulkommunikation